
Nachzucht der Äsche – Erhaltung einer bedrohten Fischart
Die Äsche (Thymallus thymallus) gehört zur Familie der Forellenfische und zählt zu den faszinierendsten Süßwasserfischen Europas. Besonders auffällig ist ihre hohe, fahnenartige Rückenflosse. Sie lebt bevorzugt in klaren, kühlen Fließgewässern mit hohem Sauerstoffgehalt und ist ein Indikator für gesunde Gewässer.
Doch ihr Bestand ist stark gefährdet – durch Lebensraumverlust, Verschmutzung und vermehrten Prädatorendruck (z. B. durch Kormorane). Um dem entgegenzuwirken, setzen Fischzuchtbetriebe auf die gezielte Nachzucht der Äschezur Arterhaltung und Wiederansiedlung.
Die Bedeutung der Nachzucht für die Äsche
Zuchtprogramme helfen, die natürlichen Bestände der Äsche zu stabilisieren. Dabei ist die Nachzucht dieser empfindlichen Fischart äußerst anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Erfahrung, Sorgfalt und technischem Know-how.
Damit sich Äschen in einer künstlichen Umgebung wohlfühlen und gedeihen, müssen die Bedingungen denen ihres natürlichen Lebensraums so genau wie möglich entsprechen.
Laichgewinnung – der erste Schritt zur Nachzucht
Die Laichzeit der Äsche liegt zwischen März und April. In dieser Zeit werden ausgewählte Elterntiere manuell abgestreift, um Eier und Sperma zu gewinnen. Wichtig dabei:
Auswahl gesunder, kräftiger Elterntiere
Stressfreier Umgang zur Schonung der Tiere
Sorgfältige Lagerung und Befruchtung der Eier
Brutphase – sensible Entwicklung bei kontrollierten Bedingungen
Die befruchteten Eier werden in spezielle Brutrinnen eingebracht, wo sie bei 8 bis 12 °C konstant bebrütet werden. Für ein gesundes Wachstum sind entscheidend:
Hohe Wasserqualität
Ausreichende Sauerstoffzufuhr
Hygienische Bedingungen zur Vermeidung von Krankheiten
Jungfischaufzucht – Pflege mit Feingefühl
Die geschlüpften Jungfische werden mit hochwertigem Trockenfutter ernährt. In dieser Phase ist besonders wichtig:
Stressvermeidung durch sanften Umgang
Regelmäßige Kontrolle der Wasserparameter
Einhaltung eines hohen Hygienestandards
Schon kleinste Schwankungen in Temperatur oder Sauerstoffgehalt können das Wachstum und die Gesundheit der jungen Äschen beeinträchtigen.
Heranwachsen – von der Aufzucht bis zur Freisetzung
Sobald die Jungfische eine stabile Größe erreicht haben, werden sie in größere Teiche oder Becken umgesetzt. Dort wachsen sie weiter heran, bis sie schließlich:
In natürliche Gewässer eingesetzt werden
Oder zur Weiterzucht in speziellen Anlagen verbleiben
So kann ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Art Äsche geleistet werden – in enger Zusammenarbeit mit Behörden, Gewässerbewirtschaftern und Umweltorganisationen.
Fischzucht als Beitrag zum Artenschutz
Die Nachzucht der Äsche ist ein Paradebeispiel dafür, wie moderne Fischzucht zur Arterhaltung beitragen kann. In Zeiten des Klimawandels und zunehmender Gewässerbelastung sind solche Maßnahmen unerlässlich, um empfindliche Fischarten wie die Äsche langfristig zu schützen.
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